Sally Perel mit 97 Jahren gestorben

An den 23. November 2018 werden sich noch viele erinnern: Der damals 93-jährige Zeitzeuge Salomon Perel saß in der Aula unseres Gymnasiums auf der Bühne und erzählte uns seine bewegende Geschichte.

Abends wurde dann mit dem Liederabend „Shalom, Shlomo!“ – dank der Unterstützung des Leichlinger Lions-Clubs – in seiner Anwesenheit seine Geschichte erzählt:

Sally wuchs in Peine auf und musste mit seiner jüdischen Familie vor den Nazis nach Lodz fliehen, nach Kriegsbeginn drohte das Getto und die Flucht ging weiter nach Osten. 1941 griff ihn die Wehrmacht auf, doch er gab sich als Volksdeutscher aus und konnte so die Erschießung vermeiden. Stattdessen wurde er als „Jupp“ nach Braunschweig in die Adolf-Hitler-Schule geschickt. Keiner durfte erfahren, dass er in Wirklichkeit Jude war, und so wurde er zum Hitlerjungen. In dieser Tarnung überstand er Krieg und Verfolgung.

Erst 40 Jahre später arbeitete er seine Geschichte auf und schrieb sie nieder unter dem Titel „Ich war Hitlerjunge Salomon“. Viele unserer Schülerinnen und Schüler kennen seine Biografie aus dem Deutschunterricht. Sie wurde 1990 von Agnieszka Holland verfilmt („Hitlerjunge Salomon“).

Am Donnerstag, den 2. Februar 2023, verstarb Sally Perel in Israel in seinem Haus in der Nähe von Tel Aviv. Wir werden ihn nicht vergessen.